NIPT Test oder Nackenfaltenmessung: Ein Vergleich für werdende Eltern

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Der NIPT-Test: Eine nicht-invasive Methode zur Risikobewertung

Der NIPT (Nicht-invasiver Pränataltest) ist eine Blutuntersuchung, die in der Regel ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann. Sie ermöglicht die Überprüfung auf mögliche Chromosomenanomalien, insbesondere Trisomien wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), 13 und 18, indem sie DNA-Bruchstücke des Fötus analysiert, die im Blut der Mutter zirkulieren.

Ein entscheidender Vorteil des NIPT ist die hohe Genauigkeit. Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, echte Trisomien korrekt zu identifizieren, bei über 99% liegt. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen, wenn der NIPT negativ ist, das Risiko für diese Anomalien sehr gering ist.

Wann sollte man den NIPT-Test in Betracht ziehen?

Der NIPT wird häufig empfohlen, wenn bei früheren Untersuchungen wie der Nackenfaltenmessung oder dem Combined-Test (Ersttrimesterscreening) Auffälligkeiten festgestellt wurden. Auch Frauen über 35 Jahren, bei denen das Risiko für Chromosomenanomalien steigt, sollten diesen Test in Betracht ziehen. Es ist wichtig, sich vor der Durchführung des NIPT umfassend beraten zu lassen, um die möglichen Konsequenzen eines positiven Ergebnisses zu verstehen.

Die Nackenfaltenmessung: Ein traditioneller Ansatz

Im Gegensatz dazu erfolgt die Nackenfaltenmessung zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche durch einen Ultraschall, bei dem die Dicke der Flüssigkeitsansammlung im Nacken des Fötus gemessen wird. Diese Messung kann Hinweise auf mögliche genetische Anomalien geben, ist jedoch nicht so zuverlässig wie der NIPT.

Die Nackenfaltenmessung allein liefert lediglich eine Wahrscheinlichkeitsbewertung und kann nicht als definitive Diagnose angesehen werden. Ein auffälliges Ergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Kind eine Chromosomenstörung hat. Tatsächlich zeigt die Forschung, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt bei invasiven Tests, die nach einer Nackenfaltenmessung durchgeführt werden, höher ist.

Vor- und Nachteile der Nackenfaltenmessung

  • Pro: Keine invasiven Eingriffe notwendig, relativ kostengünstig (ca. 100 €).
  • Contra: Geringere Zuverlässigkeit und das Risiko von falsch-positiven Ergebnissen ist höher.
  • Die Nackenfaltenmessung erfordert zusätzliche Tests zur Bestätigung auffälliger Ergebnisse.

NIPT vs. Nackenfaltenmessung: Ein Vergleich

Genauigkeit und Sicherheit

Der NIPT bietet eine höhere Genauigkeit als die Nackenfaltenmessung. Während der NIPT eine Zuverlässigkeit von über 99% aufweist, zeigt die Nackenfaltenmessung eine viel geringere Zuverlässigkeit, da sie nur eine Wahrscheinlichkeitsbewertung liefert und nicht alle Anomalien erfassen kann.

Kosten und Verfügbarkeit

Die Kosten für den NIPT können zwischen 130 und 430 € variieren, abhängig von der Testmethode und dem Anbieter. Im Gegensatz dazu kostet die Nackenfaltenmessung in der Regel weniger, wird aber nicht immer von der Krankenkasse übernommen, es sei denn, es gibt medizinische Gründe dafür.

Emotionale Aspekte

Die Entscheidung für einen der beiden Tests kann auch emotionale Auswirkungen haben. Werdende Eltern sollten sich bewusst sein, dass beide Tests keine Garantie für ein gesundes Kind bieten. Der NIPT kann zwar eine höhere Zuverlässigkeit bieten, dennoch bleibt ein gewisses Risiko bestehen, und es ist wichtig, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, wie man mit einem positiven Ergebnis umgehen möchte.

Was tun bei auffälligen Ergebnissen?

Bei einem positiven Ergebnis des NIPT-Tests wird üblicherweise eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Chorionzottenbiopsie empfohlen, um eine definitive Diagnose zu stellen. Diese invasiven Tests bergen jedoch ein gewisses Risiko für die Schwangerschaft und müssen gut überlegt werden.

Beratung und Unterstützung

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass werdende Eltern sich vor der Durchführung dieser Tests umfassend beraten lassen. Eine genetische Beratung kann helfen, die möglichen Risiken und Konsequenzen zu verstehen, und sollte Teil des Entscheidungsprozesses sein.

Fazit: NIPT oder Nackenfaltenmessung?

Die Entscheidung, ob man den NIPT-Test oder die Nackenfaltenmessung durchführen lassen möchte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das persönliche Risiko, die finanziellen Möglichkeiten und die individuellen Präferenzen in Bezug auf pränatale Diagnosetests. Es ist wichtig, alle Optionen sorgfältig abzuwägen und sich von qualifizierten Fachleuten beraten zu lassen.

Für weitere Informationen über die Nackenfaltenmessung und ihre Durchführung, besuche diesen hilfreichen Artikel: Nackenfaltenmessung: Infos, Ablauf und Zeitpunkt.

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