Nachwehen: Was Mütter über Rückbildung und Schmerzen wissen sollten

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Nach der Geburt eines Babys stehen frischgebackene Mütter vor vielen Herausforderungen, und eine davon sind die Nachwehen. Diese Kontraktionen der Gebärmutter sind ein natürlicher Bestandteil des Rückbildungsprozesses und helfen, das Organ wieder auf seine ursprüngliche Größe zu bringen. Während dieser Phase fühlen sich viele Mamas mitunter unwohl, besonders beim Stillen oder nach körperlicher Anstrengung.

Was sind Nachwehen?

Nachwehen sind die Kontraktionen der Gebärmutter, die nach der Geburt einsetzen. Diese rhythmischen Bewegungen sind notwendig, um die Wundfläche, an der die Plazenta befestigt war, zu schließen und den Rückgang der Wochenflussblutung zu fördern. Zudem unterstützen sie die Rückbildung des Uterus. Etwa 70 % der Frauen berichten in den Wochen nach der Entbindung von spürbaren Nachwehen.

Wann treten Nachwehen auf?

Nachwehen beginnen in der Regel, sobald die Plazenta geboren wurde. Die ersten drei bis fünf Tage nach der Geburt sind sie am intensivsten, da sich die Gebärmutter in einer sogenannten Dauerkontraktion befindet. Danach nehmen die Schmerzen oft ab, können jedoch durch Stillen oder körperliche Aktivitäten wieder verstärkt werden.

Wie fühlen sich Nachwehen an?

Viele Frauen beschreiben Nachwehen als ein Ziehen im Unterleib, das bis in den Rücken strahlt. Die Intensität kann variieren und ist oft vergleichbar mit mäßigen bis starken Menstruationsschmerzen. Einige Mütter empfinden die Nachwehen als schmerzhafter, insbesondere wenn sie mehrere Kinder zur Welt gebracht haben. In solchen Fällen ist die Gebärmutter stärker gedehnt und benötigt mehr Kraft, um sich zurückzubilden.

Symptome von Nachwehen

Die typischen Symptome von Nachwehen sind:

  • Ziehen im Unterleib
  • Schmerzen im unteren Rücken
  • Verstärkter Ausstoß der Wochenflussblutung

Diese Symptome sind in der Regel unbedenklich. Sollten jedoch Anzeichen wie ein plötzlich stockender Wochenfluss, übelriechender Wochenfluss, anhaltende Schmerzen im Unterleib oder Fieber auftreten, ist es ratsam, umgehend einen Arzt oder eine Hebamme zu konsultieren.

Tipps zur Linderung von Nachwehen

Obwohl Nachwehen ein natürlicher Teil des Rückbildungsprozesses sind, gibt es Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern:

Wärme anwenden

Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem Bauch kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu mildern. Achten Sie darauf, bei Kaiserschnittnarben vorsichtig zu sein und diese nicht direkt der Wärme auszusetzen.

Kompression nutzen

Das Anlegen eines elastischen Schals oder einer Schwangerschaftsleggings kann helfen, Druck auf den Bauch auszuüben und Schmerzen zu lindern.

Magnesium einnehmen

Die Einnahme von Magnesium kann ebenfalls hilfreich sein, um die Muskelkontraktionen zu mildern. Es hat eine entspannende Wirkung und kann auch bei nächtlichen Wadenkrämpfen nützlich sein.

Natürliche Heilmittel

Viele Hebammen empfehlen die Verwendung von Kräutertees, wie z.B. Gänsefingerkraut, das krampflindernde Eigenschaften hat. Diese Tees können auch für Wickel oder Sitzbäder verwendet werden.

Nachwehen veratmen

Atmungstechniken, die während der Geburt erlernt wurden, können auch bei Nachwehen hilfreich sein. Bei Ankunft einer Wehe tief ein- und langsam ausatmen kann den Schmerz erträglicher machen.

Bauchlage einnehmen

Die Bauchlage kann schmerzlindernd wirken und gleichzeitig die Rückbildung der Gebärmutter unterstützen. Wenn das Stillen jedoch Schmerzen bereitet, könnte ein Stillkissen hilfreich sein.

Regelmäßig zur Toilette gehen

Eine volle Blase kann die Schmerzen verstärken, daher ist es wichtig, regelmäßig die Toilette aufzusuchen.

Nachwehen beim Stillen

Besonders beim Stillen können Nachwehen intensiver wahrgenommen werden, da das Saugen des Babys die Ausschüttung des Hormons Oxytocin anregt. Dieses Hormon sorgt nicht nur für die Bindung zwischen Mutter und Kind, sondern verstärkt auch die Gebärmutterkontraktionen.

Häufige Fragen zu Nachwehen

1. Wie lange können Nachwehen anhalten?
Nachwehen können in der Regel drei bis fünf Tage nach der Geburt am intensivsten sein, wobei die meisten Mütter nach etwa zwei Wochen kaum noch Schmerzen verspüren.

2. Unterscheiden sich Nachwehen bei einem Kaiserschnitt?
Unabhängig von der Geburtsart treten Nachwehen auf. Frauen nach einem Kaiserschnitt empfinden die Schmerzen möglicherweise intensiver, da die OP-Narbe zusätzliche Beschwerden verursachen kann.

3. Gibt es Nachwehen nach einer Fehlgeburt?
Nach einer Fehlgeburt können ebenfalls Nachwehen auftreten, da diese den Rückbildungsprozess der Gebärmutter unterstützen.

Um den Umgang mit Nachwehen zu erleichtern, können Mütter auch auf alternative Therapien wie Homöopathie zurückgreifen. Es ist jedoch wichtig, alle Maßnahmen mit einem Arzt oder einer Hebamme abzusprechen.

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