Elterngeld während Arbeitslosigkeit: Alles Wichtige im Überblick

Elterngeld und Arbeitslosigkeit: Anspruch und Berechnung

Wenn Sie sich in einer Phase der Arbeitslosigkeit befinden, könnte die Frage nach dem Elterngeld für Sie von großer Bedeutung sein. Viele Menschen fragen sich, ob und in welcher Höhe sie Anspruch auf diese Leistungen haben, wenn sie Arbeitslosengeld I beziehen. Die gute Nachricht ist: Ja, Sie können Elterngeld erhalten, selbst wenn Sie arbeitslos sind!

Wie wird das Elterngeld berechnet?

Die Berechnung des Elterngeldes bleibt unabhängig davon, ob Sie Arbeitslosengeld I beziehen oder nicht. Der entscheidende Faktor für die Höhe Ihres Elterngeldes ist das Einkommen, das Sie während des Bemessungszeitraums erzielt haben. Dieser Zeitraum umfasst in der Regel die 12 Monate vor der Geburt Ihres Kindes.

Elterngeld-Mindestbetrag

  • 300 Euro pro Monat für das Basiselterngeld
  • 150 Euro pro Monat für das Elterngeld Plus

Wenn Sie Zwillingen oder Mehrlingen das Leben schenken, verdoppeln oder verdreifachen sich diese Beträge entsprechend!

Elterngeld und Arbeitslosengeld: Was Sie beachten sollten

Falls Sie ALG I beziehen, wird dieses auf Ihr Elterngeld angerechnet, da beide Leistungen einen Ersatz für Ihr vorheriges Einkommen darstellen. Es gibt jedoch einen positiven Aspekt: Der Mindestbetrag des Elterngeldes ist anrechnungsfrei und wird nicht berücksichtigt, wenn die Elterngeldstelle Ihre Berechnungen durchführt.

Beispiel:

Angenommen, eine Mutter erhält 700 Euro ALG I und hat Anspruch auf 670 Euro Basiselterngeld. Hierbei wird das Basiselterngeld von 300 Euro nicht auf das ALG I angerechnet. Das bedeutet, dass die verbleibenden 370 Euro Elterngeld auf das ALG I angerechnet werden, sodass der Restbetrag auf 0 Euro reduziert wird. Ihre Gesamteinnahmen belaufen sich somit auf 1.000 Euro (700 Euro ALG I + 300 Euro Elterngeld).

Optimale Strategien: Elterngeld zuerst beantragen

Eine interessante Möglichkeit besteht darin, sich zu entscheiden, das Elterngeld zuerst zu beziehen und dann das ALG I zu beantragen. Dies ist besonders sinnvoll, wenn Sie nur kurz vor der Geburt arbeitslos geworden sind, da Sie in diesem Fall von Ihrem höheren Einkommen profitieren können.

Variante 1: Kurzfristige Arbeitslosigkeit vor der Geburt

Wenn Sie kurz vor der Geburt Ihres Kindes arbeitslos wurden, kann es vorteilhaft sein, zuerst das Elterngeld zu beantragen. In dieser Phase fallen noch viele Monate mit Erwerbseinkommen in Ihren Bemessungszeitraum.

Variante 2: Längere Arbeitslosigkeit vor der Geburt

Wenn Sie jedoch längere Zeit ALG I beziehen und dies in Ihren Bemessungszeitraum fällt, kann dies zu einem niedrigeren Elterngeld führen. In solchen Fällen ist das Mindestelterngeld alles, was Sie erhalten können.

Besondere Regelungen: Arbeitslosigkeit und Corona

Ein weiterer wichtiger Punkt: Wenn Sie aufgrund der COVID-19-Pandemie Ihren Job verloren haben, können Sie diese Monate ausklammern, wenn Sie das Elterngeld beantragen. Dies könnte Ihre Berechnung erheblich verbessern, da diese Monate nicht in den Bemessungszeitraum einfließen.

Elterngeld und Bürgergeld: Was gilt es zu beachten?

Beziehen Sie Bürgergeld (ehemals ALG II) und erwarten ein Kind, können Sie ebenfalls Anspruch auf Elterngeld haben. Der Mindestbetrag von 300 Euro pro Monat steht Ihnen zu. Allerdings wird das Elterngeld als Einkommen angerechnet, was zu Kürzungen Ihrer Bürgergeldbezüge führen kann.

Elterngeldfreibetrag beim Bürgergeld

Besonderheiten gibt es auch bei der Anrechnung des Elterngeldes auf das Bürgergeld. Wenn Sie vor der Geburt gearbeitet haben, steht Ihnen ein Freibetrag zu, der sich nach Ihrem vorherigen Einkommen richtet.

Tipps zur Maximierung des Elterngeldes

  • Stellen Sie sicher, dass Sie alle Unterlagen für Ihren Elterngeldantrag vollständig haben.
  • Überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, das Elterngeld zuerst zu beantragen, um von Ihrem vorherigen Einkommen zu profitieren.
  • Nutzen Sie die Möglichkeit der Ausklammerung von Monaten mit ALG I oder Corona-bedingten Einkommensausfällen.
  • Informieren Sie sich über die Günstigerprüfungen, die Ihnen helfen können, die Höhe Ihres Elterngeldes zu optimieren.

Die Regelungen zum Elterngeld sind komplex, aber mit einer professionellen Beratung können Sie sicherstellen, dass Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen. Zögern Sie nicht, sich Unterstützung zu holen, um zu verstehen, wie Sie das Beste aus Ihrer Situation machen können!

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