Anämie in der Schwangerschaft: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Was ist Anämie in der Schwangerschaft?

Die Anämie, eine Form der Blutarmut, tritt bei schwangeren Frauen häufig auf und kann ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine Anämie vor, wenn der Hämoglobinwert (Hb) unter 11 g/dl fällt. Während der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf erheblich erhöht, was zu einem erhöhten Risiko für Anämie führt.

Ursachen für Anämie während der Schwangerschaft

Die häufigsten Ursachen für Anämie in der Schwangerschaft sind:

  • Eisenmangel: Dies ist der Hauptgrund für Anämie während der Schwangerschaft. Schwangere Frauen benötigen bis zu 30 mg Eisen täglich, um den erhöhten Bedarf aufgrund der Plazentabildung und des Wachstums des Fötus zu decken.
  • Folsäuremangel: Ein Mangel an Folsäure kann ebenfalls zu Anämie führen, da Folsäure für die Bildung roter Blutkörperchen unerlässlich ist. Ein unzureichender Folsäuregehalt erhöht zudem das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Fötus.
  • Hämoglobinopathien: Genetische Störungen wie Sichelzellanämie oder Thalassämie können das Risiko von Anämie erhöhen und erfordern oft eine spezielle Betreuung.

Symptome der Anämie

Die Symptome einer Anämie in der Schwangerschaft können von Frau zu Frau variieren und sind oft unspezifisch. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Starke Müdigkeit und Schwäche
  • Blick auf die Haut, die blass und spröde erscheint
  • Schwindel und Atemnot bei körperlicher Anstrengung
  • Herzklopfen oder Tachykardie bei ausgeprägter Anämie

Diagnose der Anämie

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch ein vollständiges Blutbild (CBC), das den Hämoglobinwert sowie die Anzahl der roten Blutkörperchen erfasst. Weitere Tests, die zur Bestimmung der Art der Anämie hilfreich sind, beinhalten:

  • Messung des Serum-Eisens und Ferritins zur Diagnose einer Eisenmangelanämie
  • Bestimmung des Serum-Folats zur Überprüfung auf Folsäuremangel

Behandlung der Anämie in der Schwangerschaft

Die Behandlung zielt darauf ab, die zugrunde liegende Ursache der Anämie zu beheben:

  • Eisenmangelanämie: In der Regel wird eine orale Eisenpräparat-Therapie empfohlen, häufig in Form von Eisensulfat. Bei schwerer Anämie kann eine intravenöse Eisengabe notwendig sein.
  • Folsäuremangelanämie: Eine tägliche Einnahme von Folsäure in Dosierungen von 0,4 bis 1 mg wird empfohlen, um den Mangel auszugleichen.
  • Hämoglobinopathien: Frauen mit genetischen Erkrankungen benötigen oft eine spezialisierte Behandlung und regelmäßige Überwachung während der Schwangerschaft.

Prävention von Anämie in der Schwangerschaft

Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um das Risiko einer Anämie zu minimieren. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Eisen und Folsäure ist, spielt eine Schlüsselrolle. Zu den empfohlenen Lebensmitteln gehören:

  • Rotes Fleisch, das eine ausgezeichnete Eisenquelle darstellt
  • Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen
  • Vollkornprodukte, die Folsäure enthalten
  • Vitamin-C-reiche Lebensmittel, die die Eisenaufnahme fördern, wie Zitrusfrüchte und Paprika

Besonders wichtig ist, dass Frauen, die schwanger werden möchten oder bereits schwanger sind, regelmäßig ärztliche Untersuchungen in Anspruch nehmen, um ihre Blutwerte zu überwachen und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Für weitere Informationen zu den Symptomen der Schwangerschaftsanämie und deren Behandlung, lesen Sie unseren Artikel über die 6. Schwangerschaftswoche: Was du wissen musst, wenn keine Symptome auftreten.

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